Mar­ti­na, 55 Jah­re, Kran­ken­schwes­ter und Hausfrau

Ich fra­ge mich ernst­haft : Wer gibt den Nicht-Coro­na Erkrank­ten, aber den vie­len ande­ren Betrof­fe­nen und Lei­den­den der Kri­se eine Stim­me?
Dem 2.-Klässler, der mir sagt, dass ihm das Tra­gen der Mas­ke Kopf­weh macht und er kei­ne Luft mehr bekommt, wie schlimm!
Ich lei­de mit dem Flücht­lings­kind in der 1. Klas­se, die neben mir sitzt und ihre Leh­re­rin und den gere­gel­ten All­tag ver­misst und nie­man­den mehr hat, der mit ihr deutsch lesen übt. Wie trau­rig!
Ich erle­be mei­ne Tee­nies, die plötz­lich Angst vor der Zukunft haben, sich Sor­gen machen und die so vie­les ver­mis­sen. Sie kön­nen die teils undurch­schau­ba­ren Maß­nah­men nicht nach­voll­zie­hen… ich auch nicht. Wie ver­rückt!
Dann die Pati­en­tin, die nach zwei Ope­ra­tio­nen nerv­lich total am Ende ist — sie darf nur eine Stun­de am Tag einen Besuch bekom­men. Wie schreck­lich!
Da ist die ster­ben­den Frau. Der Ehe­mann wird zufäl­lig posi­tiv getes­tet — hat aber kei­ne Sym­pto­me. Er darf nicht am Bett sei­ner Ehe­frau sit­zen und ihre Hand hal­ten. Wie grau­sam!
Es lässt mich nicht kalt, wenn wegen der Lock­downs Mil­lio­nen Kin­der in armen Län­dern an Hun­ger ster­ben wer­den. Wie unge­recht!
Es scheint mir, dass Gesund­heit zu unse­rem Gott wur­de, dabei hängt unser Leben doch ganz allein von Gott ab. Kann es sein, dass, wenn wir Gott ver­lie­ren, wir unser Ver­trau­en und noch viel mehr …ver­lie­ren?

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