Mar­tin Puhm, 66 Jah­re alt, Dr. med.

Gesund­heit geht vor! Mit die­sem seit einem Jahr man­tra-artig vor­ge­be­te­ten Satz wer­den und wur­den Maß­nah­men zur Auf­he­bung unse­rer Grund­rech­te begrün­det, wie auch For­de­run­gen zur Locke­rung der Shut­down- Maß­nah­men und „Wie­der­her­stel­lung“ unse­rer Grund­rech­te abgelehnt. 

Doch: Was ist Gesund­heit?
In der Prä­am­bel der am 22.7.1946 unter­zeich­ne­ten Ver­fas­sung der WHO steht: 

Gesund­heit ist ein Zustand des voll­stän­di­gen kör­per­li­chen, geis­ti­gen und sozia­len Wohl­erge­hens und nicht nur das Feh­len von Krank­heit oder Gebrechen.

Die­se Ver­fas­sung wur­de noch im sel­ben Jahr von der Bun­des­ver­samm­lung geneh­migt und am 29.5.1951 ratifiziert.

Ange­sichts der gra­vie­ren­den Pro­ble­me in Fami­li­en, einer nie da gewe­se­nen Inan­spruch­nah­me kin­der- und jugend­psych­ia­tri­scher Ein­rich­tun­gen, der finan­zi­el­len und teil­wei­se exis­ten­zi­el­len Sor­gen und per­spek­ti­vi­schen Pro­ble­me von Künst­lern, Gas­tro­no­men, Geschäfts­leu­ten und vie­len Ande­ren mag Jeder­mann über­le­gen, wie es mit dem geis­ti­gen und sozia­len Wohl­be­fin­den die­ser Men­schen bestellt ist …


Gesund­heit geht vor – die­ses Argu­ment ist weni­ger als die hal­be Wahr­heit. Damit ist es in mei­nen Augen eine glat­te Lüge. Und das macht mich wütend!

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