Jeden Tag stelle ich erneut mit Erstaunen fest, wie das Leben sich derzeit rasant verändert. Als ich aufwuchs, war ich fast den ganzen Tag nur draußen an der frischen Luft, auf Spielplätzen und hohen Bäumen, baute mit Freunden Hütten aus Zweigen. Die Kindheit war naturnah und fernab von äußeren Belastungen und Medien-Dauerberieselung.
Das Schulsystem stutzte zwar die Zweige eigener Kreativität und Entfaltung und ich beobachtete beispielsweise, wie ich als Kind relativ plötzlich nicht mehr „Mohrenkopf“ sagen sollte, jedoch im Großen und Ganzen waren mir meine politische Einstellung und Berufswahl freigestellt.
Die heutigen Kinder kennen nur noch „Schokoküsse“, und sollen bitte wissen, dass sie die zukünftigen Berufseinsteiger*innen sind und ahnen schon nicht mehr, wie es zu ihrem „Studierendenausweis“ kam, während wir noch Studenten waren und unsere Lehrer ins Lehrerzimmer statt ins Lehrer*innenzimmer gehen durften.
Festgezurrt, wie vorgefertigt, unter dem Joch auferlegter Political Correctness, scheint nun der Weg jedes einzelnen Menschen wie von außen heimlich vorbestimmt. Du hast zu sein, wie es die Gesellschaft, wie es das politisch festgelegte Wertesystem vorschreibt, oder du bekommst Probleme und bist von Ausschluss bis hin zu existenziellen Nöten bedroht, wie es die Politik in der derzeitigen Krise zeigt.
„Ich freu’ mich, wenn bald wieder Konzerte stattfinden. Ich bin ja geimpft; du musst dann draußen bleiben“, sagt da die Mutter zur Tochter. Denn deren tägliche Waldspaziergänge, deren gelebte Spiritualität und gesunde Ernährung um sich zu immunisieren, zählen laut der auferlegten Werte weniger, weshalb die Mutter die Beziehung zu ihrer Tochter diesen Werten unterordnet. Lernt so ein Kind im Sein auf der Erde seine Ursprünge und seine höhere Bestimmung kennen?
Indem jeder Mensch gezwungen wird, anzunehmen, was ihm von der Politik vorgegeben wird, obwohl gesagt wird,wie wichtig die Demokratie sei?
Schon Goethe — und ich wäre froh, dieser Spruch wäre veraltet oder käme mir in Anbetracht des Zeitgeschehens nicht so aufdringlich in den Sinn — sagte: “Niemand ist hoffnungsloser versklavt als jene, die fälschlicherweise glauben, frei zu sein.”
Die wichtigste Grundlage, um Gutes zu schaffen, fehlt mir immer mehr: das Bemühen der Menschen, reinen Herzens zu sein und mit reinem Herzen zu handeln. Weder Ausbeutung der Natur, noch der Menschen, noch das Übergehen von Missständen oder Anhäufung von Macht wären dann weiterhin vorherrschend, sondern der Mensch, der schätzt, was die Natur ihm schenkt, würde genau da hinschauen, wo er merkt, dass das Hinschauen wehtut, wo er merkt, dass das Hinschauen Arbeit und neue Ideen erfordert!! Der Mensch würde spüren, dass er genau das Anpacken muss, was ihm am schwersten fällt.
Die im folgendem Liedtext zum Ausdruck gebrachte Sehnsucht eines individuellen Menschen, den Himmel zu finden, droht immer größer zu werden oder gar ganz im Keim zu ersticken, wenn wir nicht zur Besinnung auf die wirklich menschlichen Werte zurückkehren und uns fragen, was der Natur, dem ursprünglichen Wesen des Menschen entspricht.
GABRIELLA’S SONG (anhören)
(Übersetzung)
Jetzt gehört mein Leben mir
Meine Zeit auf Erden ist so kurz
eine Sehnsucht bringt mich hierher
Was ich bekam und was mir fehlte
Es ist der Weg, den ich wählte
Mein Vertrauen, weit weg von den Worten,
hat mir ein kleines Stück gezeigt
Vom Himmel, den ich noch nicht fand
Ich will spüren dass ich lebe
Die ganze Zeit, die ich habe — ich will leben, wie ich es will
Ich will spüren, dass ich lebe
Wissen, ich war gut genug !
Ich habe nie vergessen, wer ich war
Ich habe es nur schlummern lassen
Vielleicht hatte ich nie eine Wahl
Nur den Willen zu leben
Ich will nur glücklich leben,
denn: ich bin ich
Stark und frei sein
Sehen, wie die Nacht zum Tag wird
Ich bin hier
Und mein Leben gehört nur mir
Und den Himmel, den ich suchte
Den find’ ich irgendwo…
Ich will spüren, dass ich mein Leben gelebt habe!!